Legendäres Foto vor 70 Jahren: Als Albert Einsteins Zunge die Welt relativierte

Mit seiner Relativitätstheorie hatte Albert Einstein das Bild der Welt neu sortiert. Später musste er vor der NS-Barbarei aus Deutschland fliehen. Am 14. März 1951, seinem 72. Geburtstag, kommentierte er die Welt und streckte der Reporter-Meute die Zunge entgegen. Das Foto wurde zur Ikone.

Albert Einstein mit herausgestreckter Zunge.

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Der wohl klügste Kopf seines Jahrhunderts, der folgenreichste Denker seit Euklid, Galilei und Isaak Newton war relativ jung, als die Herausforderung der Berühmtheit sein Leben veränderte. Albert Einstein, 1879 in Ulm geboren, war 26, als er im führenden Organ seiner Wissenschaft, den „Annalen der Physik“, vier Artikel veröffentlichte, die ihn schlagartig ins Licht einer weltweiten Aufmerksamkeit stellen sollten.

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Eine Abhandlung über den „photoelektrischen Effekt“, also die Erzeugung und Verwandlung des Lichts, sollte ihm 16 Jahre später den Nobelpreis einbringen. Eine andere, „Zur Elektrodynamik bewegter Körper“, nannte erstmals die Formel, die seither jedes Kind hersagen kann: E = mc², die Äquivalenz von Energie und Masse, Essenz der Allgemeinen Relativitätstheorie.

„Eine Explosion von Genie!“

Ein blutjunger Wissenschaftler, vier Texte, die das Bild der Welt vollkommen neu sortieren sollten – 1905 ging als Annus mirabilis in die Geschichte ein, als Jahr der Wunder. „Eine Explosion von Genie!“ jubelte noch in unserer Zeit der Philosoph und Physiker Carl Friedrich von Weizsäcker. Und der Forscher Max Planck, gut zwanzig Jahre älter als Einstein, antwortete dem Jüngeren mit einer tiefen Verbeugung:

„Die spezielle Relativitätstheorie übertrifft an Kühnheit wohl alles, was bisher in der spekulativen Naturforschung, ja in der philosophischen Erkenntnistheorie überhaupt geleistet wurde. Mit dieser Umwälzung ist an Ausdehnung und Tiefe nur noch die Einführung des Kopernikanischen Weltsystems zu vergleichen.“

Relativitätstheorie

Computergrafik eines schwarzen Lochs im Weltall. (picture alliance / blickwinkel)
(picture alliance / blickwinkel)

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16 Jahre dauert es, bis der Stern SO-2 das supermassive Schwarze Loch im Zentrum unserer Galaxie einmal umrundet hat. Seit 20 Jahren verfolgen Forscher seine Bewegung. Ihre Beobachtungen bestätigen die Allgemeine Relativitätstheorie – und werfen neue Fragen auf.

46 Jahre später entstand das Foto, das zu einer Ikone werden sollte. Einstein hatte einer staunenden Welt bewiesen, dass sich das Licht der Sterne in Nachbarschaft zur Sonne krümmt, und dass ein Astronaut im Weltall langsamer alt wird als die Zurückgebliebenen auf der Erde. Er hatte erlebt, wie die Nazis kurz und klein schlugen, was Wissenschaft und Kultur hervorgebracht hatten, und war vor dem besinnungslosen Hass in die USA geflohen. Hatte die entfesselte Urgewalt der Atombombe erkannt und dabei Schuld empfunden – nicht, weil er direkt am Bau dieser fürchterlichsten aller Waffen beteiligt gewesen wäre, sondern weil seine Formel das theoretische Fundament geliefert hatte.

Womöglich trug Einstein an diesem Tag Socken

An diesem 14. März 1951 aber, seinem 72. Geburtstag, hatte der Wissenschaftler alle Huldigungen über sich ergehen lassen. Womöglich wird er sogar Socken getragen haben, entgegen aller Gewohnheit, auch ein gestärktes Hemd ist zu erkennen statt des sonst üblichen Pullovers. Einstein saß schon im Fond eines Autos, um die Feier zu verlassen, doch immer mehr Reporter drängten sich vor das Fenster, um noch ein Foto von ihm zu machen. Als Arthur Sasse schließlich seine Kamera zückte, war die Geduld des Gefeierten am Ende. Soweit er konnte, streckte er dem Fotografen die Zunge heraus.

Und weil er überhaupt kaum etwas so lächerlich fand wie Pathos und angemaßte Bedeutung, reimte er rasch noch ein kleines Gedicht hinterher.

„Von Gutem ist ein ernstes Wort
wenn man’s gebraucht am rechten Ort
Hast du’s zu tun jedoch mit Toren
ist jedes kluge Wort verloren

In solchem Fall, wie ihr entdeckt
hab’ ich die Zung’ herausgestreckt
Man kann es wohl nicht besser machen
als blöde Leute auszulachen.“

Einstein selbst verbreitete das Foto

Doch nicht etwa ein geschäftstüchtiger Fotograf war es, der das Bild in Umlauf brachte – nein, Einstein selbst kümmerte sich darum. Und wer mag, darf ihm als Motiv unterstellen, mit der herausgestreckten Zunge seine eigene Theorie relativieren zu wollen. Schwerkraft, Materie, Raum und Zeit – alles ist relativ. Das hatte er ein Forscherleben lang beobachtet und bewiesen. Doch Krieg und Verfolgung, Hass und Ignoranz: Da stieß seine Wissenschaft an ihre Grenzen.

„Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit. Aber beim Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“

Als Albert Einsteins Zunge die Welt relativierte 1

Numerische Simulation der Verschmelzung zweier Schwarzer Löcher mit sehr unterschiedlichen Massen und präzidierender Bahnebene. Das simulierte Gravitationswellensignal stimmt mit der Beobachtung überein, die von den Gravitationswellendetektoren LIGO und Virgo am 12. April 2019 gemacht wurde (GW190412). (N. Fischer, H. Pfeiffer, A. Buonanno (MPI für Gravitationsphysik), Simulating eXtreme Spacetimes project) (N. Fischer, H. Pfeiffer, A. Buonanno (MPI für Gravitationsphysik), Simulating eXtreme Spacetimes project)

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Am 14. September 2015 sorgte ein kurzes Zittern für ein physikalische Sensation: Der erste Nachweis einer Gravitationswelle. Inzwischen haben Physiker Dutzende Gravitationswellen-Ereignisse aufgespürt und analysiert. Der wissenschaftliche Ertrag ist enorm – Zeit für eine erste Zwischenbilanz.

Albert Einstein starb 1955 in Princeton, vier Jahre, nachdem das Foto entstanden war. Deutschland hat er nie wieder betreten. Die Relativität der physikalischen Welt ist längst als Tatsache akzeptiert.

Jene von Wahrheit und Moral bleibt auch weiterhin ein ungelöstes Rätsel




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